Im heurigen Jahr gab es bereits eine Reihe von schweren Unfällen mit einspurigen Kraftfahrzeugen, bei denen auf Tirols Straßen bisher 9 Motorradlenker getötet wurden (im gesamten Jahr 2022 waren es insgesamt 8).
Nicht angepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit, gefährliches Überholen, zu geringer Abstand zum Vorausfahrzeug, Unachtsamkeit und Fahrfehler sind die häufigsten Unfallursachen. Immer wieder kommt es aber auch vor, dass andere Fahrzeuglenker Motorradfahrer übersehen und ihnen den Vorrang nehmen.
Da ein Großteil der Motorradlenker meist größere Ausfahrten in mehreren Bundesländern und auch grenzüberschreitend in Südtirol durchführt, fand am vergangenen Wochenende ein weiterer „länderübergreifender“ Überwachungseinsatz der Polizei in Tirol sowie in den benachbarten Bundesländern Vorarlberg, Kärnten und Salzburg statt.
Auch wenn beim weit überwiegenden Teil der Lenker ein diszipliniertes Fahrverhalten festgestellt werden konnte, waren dennoch wieder etliche Übertretungen von der Polizei zu ahnden.
Überwachungsergebnisse:
Die Mehrzahl der festgestellten Delikte betraf Geschwindigkeitsüberschreitungen. Darüber hinaus waren das Überfahren von Sperrlinien, die Missachtung von Überholverboten oder das Kurvenschneiden und verschiedene sonstige Delikte (wie zB technische Veränderungen, die zu einem unzulässigen Lärmpegel führten) festzustellen.
Ergebnisse Tirol:
- 323 Geschwindigkeitsdelikte
- 169 sonstige Delikte
gesamt: 492 beanstandete MR-Lenker
Ergebnisse Zulaufstrecken Salzburg, Kärnten und Vorarlberg:
- 275 Geschwindigkeitsdelikte
- 112 sonstige Delikte
gesamt: 387 beanstandete MR-Lenker
Besonderheiten:
- Im Bezirk Landeck wurden im Gemeindegebiet von Nauders ein Motorradlenker bei erlaubter Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h mit einer Geschwindigkeit von 97 km/h gemessen. Der Lenker wurde der BH Landeck zur Anzeige gebracht.
- Im Bezirk Imst wurde auf der L 72 Hahntennjochstraße ein Motorradlenker bei erlaubter Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h mit einer Geschwindigkeit von 105 km/h gemessen. Der Lenker wurde der BH Imst zur Anzeige gebracht.
- Ebenfalls im Bezirk Imst wurde auf der B 186 Ötztalstraße ein Motorradlenker bei erlaubter Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h mit einer Geschwindigkeit von 143 km/h gemessen. Dem Lenker wurde an Ort und Stelle der Führerschein abgenommen. Eine Anzeige an die BH Imst wurde erstattet.
- Im Bezirk Landeck wurden im Gemeindegebiet von Schönwies auf der A 12 Inntalautobahn zwei Motorradlenker bei erlaubter Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h mit einer Geschwindigkeit von 166 bzw. 182 km/h gemessen. Den Lenkern wurde an Ort und Stelle der Führerschein abgenommen. Beide Lenker wurden der BH Landeck zur Anzeige gebracht.
- Im Bezirk Kitzbühel wurden im Zuge von technischen Kontrollen einem Motorradlenker (Lärmmessung) sowie einem Lenker eines Motorfahrrades (Überschreitung der Bauartgeschwindigkeit) die Kennzeichen abgenommen. Beide Lenker wurden bei der BH Kitzbühel angezeigt.
- In Kärnten wurden im Zuge von technischen Kontrollen von vier Lenkern von Motorfahrrädern die Kennzeichen abgenommen (Lärm, Bauartgeschwindigkeit). Die Lenker wurden angezeigt.
Im Bezirk Reutte, auf der L 72 Hahntennjochstraße, im Gemeindegebiet von Bschlabs kollidierte ein 54-jähriger Motorradlenker im Zuge eines Überholvorganges in einer Linkskurve mit dem vor ihm fahrenden PKW, nachdem dieser während des Überholvorganges auf die Gegenfahrbahn lenkte. Der Motorradlenker erlitt dabei schwere Verletzungen.
Appell der Polizei:
Die Polizei warnt einmal mehr vor zu hohen bzw. nicht angepassten Geschwindigkeiten, riskanten Überholmanövern, Kurvenschneiden und Selbstüberschätzung. Diese Faktoren sind immer wieder Ursache für schwere Motorrad- und Mopedunfälle. Speziell bei Ausfahrten mit einspurigen Kraftfahrzeugen, aber auch generell im Straßenverkehr, kommt es vor allem auf eine angepasste Fahrweise, hohes Verantwortungsbewusstsein und auf ein besonderes Maß an Rücksichtnahme an, speziell auch dann, wenn einzelne Motorradfahrer oder Gruppen in Ortschaften/Wohngebieten unterwegs sind.
Die Ergebnisse der „länderübergreifenden“ Kontrollen zeigen, dass die Zusammenarbeit mit den Polizeidienststellen der angrenzenden Bundesländer Vorarlberg, Salzburg und Kärnten im Bemühen um mehr Sicherheit im Motorradverkehr ausgezeichnet funktioniert.